Folgenden Beitrag haben wir aus der Rheinpfalz übernommen:

Der Leibniz-Preis gilt als wichtigster deutscher Forschungspreis. Jetzt erhält ihn eine Chemikerin, die in der Pfalz aufgewachsen ist.

„Preise für die Besten“, „In die deutsche Spitze gesprungen“, „Vielversprechende Leichtathletin“, „Lotsch löscht Pfalzrekord aus“ – alles Überschriften von Zeitungsartikeln, die Wolfgang Lotsch aufgehoben hat. Es sind Artikel über seine Tochter Bettina. Deren Name war in den 1990ern in der rheinland-pfälzischen Leichtathletik in aller Munde. Die 1977 geborene Beindersheimerin – mit zehn Jahren vom Turnen zur Leichtathletik gewechselt – machte im Nachwuchsbereich der Weitspringerinnen schnell auf sich aufmerksam. Mit 14 Jahren war sie bereits Pfalzmeisterin, danach mehrfache Pfalz- und Rheinland-Pfalzmeisterin im Weitsprung. Erst gehörte sie dem 1. Leichtathletik-Club Frankenthal an, später wechselte sie zum ABC Ludwigshafen unter Erfolgstrainer Juri Tscherer. 1997 stellte sie im Dreisprung einen neuen Pfalzrekord (12,34 Meter) auf. Von Sportreportern der RHEINPFALZ wurde sie damals als Multitalent bezeichnet – neben dem Training nahm sie Geigenunterricht. 1997 war sie nochmals in der lokalen Presse: Als die Jahrgangsbeste des Karolinen-Gymnasiums Frankenthal mit einer Abiturnote von 1,0. Doch das Ende ihrer Schulzeit bedeutete auch das Ende ihrer Leichtathletikkarriere.

„Meine Eltern waren immer sehr unterstützend“, sagt die 47-jährige Bettina Valeska Lotsch mit Blick zurück auf diese Zeit. Ihr Vater Wolfgang habe immer gewollt, dass sie etwas „Sinnvolles“ mache, ihre Mutter Brunhilde habe sie immer ermuntert, das zu machen, was ihr am meisten Spaß macht. Angetrieben werden musste sie von ihren Eltern nicht, wie sie erzählt. Aber sie hätten der Tochter ermöglicht, „dass ich das machen konnte, was ich tun wollte.“ Dazu gehörte, sie an den Wochenenden zu Wettkämpfen zu fahren.

Das RHEINPFALZ-Gespräch führt Lotsch von ihrem heutigen Wohnort aus. Sie lebt mit ihrem Ehemann und dem siebenjährigen Sohn am Ammersee in Bayern und pendelt von dort aus regelmäßig nach Stuttgart. Wenn sie über ihre Vergangenheit in der Vorderpfalz spricht, dann fällt das Wort Ehrgeiz. „Das, was ich gemacht habe, wollte ich schon immer richtig machen. Das ist mein Naturell“, sagt sie. Sie glaubt, dass viele Dinge, die sie im Leistungssport gelernt hat, ihr auch in ihrem späteren Leben geholfen haben. „Ich denke gern daran zurück, denn der Sport hat mich sehr geprägt“, sagt sie.

Preisgeld unterstützt weitere Forschung

Lotsch ist eine von zehn Personen, die den Preis am Mittwochabend in Berlin entgegennehmen dürfen. 142 Vorschläge wurden für diese Auszeichnung eingereicht.

Sie erklärt einen der Hintergedanken bei ihrer Forschung so: „Wir wollten eine Art ,Lichtspeicher’ entwickeln, der Sonnenenergie speichern und auf Abruf im Dunkeln wieder abgeben kann.“ Die gespeicherte Ladung werde also zeitversetzt abgegeben und entweder in elektrischen Strom oder in chemische Energieträger wie Wasserstoff umgewandelt. Mit diesem Lichtspeicherkonzept lassen sich Sonnenbatterien entwickeln – also Batterien, die sich mit Licht laden lassen, oder Solarzellen, die die Ladung eine gewisse Zeit lang vorhalten können – eine Art „Sonnenpuffer“. Andererseits wird die zeitverzögerte Umwandlung von Sonnenergie in chemische Energieträger in Dunkelphasen möglich, die Lotsch als „Dunkle Photokatalyse“ bezeichnet. „Das ist ein Begriff, den wir geprägt haben“, erzählt sie.

Eine der Ideen, die dahinterstecken, ist es, die Fluktuationen des Sonnenlichts besser ausgleichen zu können. Lotschs Wissenschaft habe gezeigt, dass das geht. Nun will sie sich daran machen, diese Methoden effizienter zu gestalten. Dabei kann das Preisgeld sicherlich nicht schaden.

Die Wissenschaftlerin erklärt, dass der Leibniz-Preis oft an Forscher geht, die an einem bestimmten Karrierepunkt angelangt sind: „Er wird typischerweise an Personen vergeben, die in der Mitte ihrer Karriere sind.“ Es gehe darum, die Menschen zu unterstützen, denen zugetraut wird, etwas Tolles zu leisten.

Ihre ältere Schwester Dorothee hat es übrigens auch in die Wissenschaft gezogen, sie arbeitet als Biologin in Bayern. Die Eltern Brunhilde und Wolfgang Lotsch sind Beindersheimer, die seit dem Zuzug in die Ortsgemeinde aktiv am Dorfleben teilgenommen haben: Die ehemalige Grund- und Hauptschullehrerin initiierte 1979 die Gründung der Gemeindebücherei im Ort und betreute diese 42 Jahre lang bis 2022. Ihr Mann war Chemiker bei der BASF und dort bis zum Renteneintritt Betriebsleiter der Colorplast Fabrik. Beide sind seit Jahrzehnten Mitglieder des MTSV Beindersheim und waren lange Zeit aktive Volleyballer.

Ob Wolfgang Lotsch stolz auf seine Tochter ist, muss man ihn nicht fragen. Ein Blick auf die Überschriften der Zeitungsartikel, die er all die Jahre aufbewahrt hat, reicht als Antwort aus.

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